Gedenk-Kundgebung | Samstag, 6.4.2024 15:00 Uhr | Gedenkort Burak Bektaş | Rudower Straße / Möwenweg | Berlin-Neukölln (Süd)
„Wer Gedenken will, soll aufklären“.
Burak Bektaş wurde in der Nacht vom 4. auf den 5. April 2012 in Berlin-Neukölln vor dem Krankenhaus Britz erschossen. Die Tat wurde seit nunmehr 12 Jahren nicht aufgeklärt. Wir fragen nach 12 Jahren noch immer: War das Motiv Rassismus? Zusammen mit Buraks Familie und Freund*innen wollen wir Burak am 6.4. um 15 Uhr anlässlich seines Todestages gedenken und euch alle dazu einladen.
Die Familie, Freund*innen und Unterstützer*innen kämpfen seit 12 Jahren für Aufklärung und Gewissheit: „Es gibt viele Fragezeichen. Viele offene Fragen. So einen Mord haben wir nicht verdient. Niemand hat das verdient. Ich will von den verantwortlichen Behörden den Mörder meines Sohnes.”, so Melek Bektaş, Buraks Mutter.
Zuletzt wurde öffentlich, dass im LKA Berlin 387 Fälle rechtsextremer Straftaten nicht bearbeitet wurden. Der Kommissariatsleiter, gegen den nun intern ermittelt wird, war auch leitender Mordermittler im Fall Burak Bektaş. Hierzu fragt Melek Bektaş: „Mit welchem Gewissen konnte dieser Kommissar, als ein Vertreter des Staates, mir in die Augen schauen und sagen, „Frau Bektaş, ich verstehe Sie sehr gut. Wir suchen unter jedem Stein?“
Den vielen offenen Fragen zu den Ermittlungen im Mord an Burak und einer Serie an rechtsextremen Straftaten in Neukölln soll seit 2022 in einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss nachgegangen werden. Diesen Untersuchungsausschuss haben wir lange gefordert. Die bisherigen Ergebnisse sind allerdings alles andere als zufriedenstellend: Auffallend viele Zeug*innen aus Behörden vermeiden es systematisch, wichtige Fragen zu beantworten. Sie können sich beispielsweise an relevante Sachverhalte „nicht erinnern” oder es liegen keine Aussagegenehmigungen vor. Die Präsenz der AfD in dem Gremium ist eine Zumutung und ein Sicherheitsproblem für die Betroffenen.
Der Mord an Burak wird ab Mitte April im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss behandelt. Wir werden den Untersuchungsausschuss kritisch beobachten und begleiten. Bitte kommt zu den Ausschusssitzungen im Berliner Abgeordnetenhaus. Kommt zu unseren Kundgebungen davor und stellt mit uns eine kritische Öffentlichkeit her. Gemeinsam machen wir Druck und machen klar, dass es keine Ruhe geben wird, bis der Mörder von Burak zur Verantwortung gezogen wurde – und bis aufgeklärt wurde, wieso die Aufklärung so lange auf sich warten lässt.
Susmak yok. Mücadele var! In Erinnerung an Burak.