Demonstration zum 2. Jahrestag des Mordes an Burak Bektaş
Pressemitteilung, 31.03.2014
Am Samstag, den 5. April 2014, beginnt um 14:00 am S+U-Bahnhof Neukölln die Demonstration zum 2. Jahrestag des Mordes an Burak Bektaş.
Buraks Freundinnen und Freunde, Familie und Unterstützende werden am Samstag, den 5. April 2014 in einer gemeinsamen Demonstration das Gedenken an Burak und ihre Kritik an den Ermittlungsbehörden auf die Straße tragen.
Zwei Jahre nach dem Mord an Burak B. ist immer noch kein Täter ermittelt. Die Demonstration steht daher unter dem Motto “Ist Rassismus wieder das Motiv? Wir fordern Aufklärung!“
Zur Erinnerung: Ein unbekannter Täter näherte sich einer Gruppe von migrantischen Jugendlichen, die am 5. April 2012 um ein Uhr nachts an einer Bushaltestelle gegenüber dem Krankenhaus Neukölln saßen und sich unterhielten. Der Täter gab aus einer Handfeuerwaffe gezielte Schüsse auf die Gruppe ab. Er tötete den 22-jährigen Burak B. und verletzte Alex A. (16) und Jamal A. (17) lebensgefährlich. Zwei weitere Jugendliche blieben unverletzt.
Die Hintergründe der Tat sind unklar – aber wir fragen uns: War Rassismus wieder das Motiv?
Wenige Monate nach dem Bekanntwerden des NSU sind die Parallelen zu dieser Mordserie offensichtlich. Obwohl wir nicht wissen, wer der Täter war, befürchten wir, dass es sich um einen rassistischen Mordanschlag gehandelt hat. Der Täter läuft auch nach zwei Jahren noch immer frei herum. Von Seiten der Polizei und der Behörden gibt es keinerlei Informationen. Die Antworten auf eine kleine Anfrage vom 8. März 2013 sind das einzige, was die Behörden und Innensenator Henkel bisher zu den Ermittlungen verlauten ließen:
„Die dünnen Antworten des Innensenators Henkel auf die kleine Anfrage sagen vor allem eins: Wir wollen euch keine Informationen geben. Das nehmen wir nicht hin!“, so eine Sprecherin der Initiative zur Aufklärung des Mordes an Burak Bektas.
Und weiter: „Wir fordern eine rückhaltlose Aufklärung des Mordes! Wir fordern weiterhin, dass im Fall des Mordes an Burak aufgrund der vorliegenden Hinweise gezielt in Richtung eines rassistischen oder neo-nazistischen Verbrechens ermittelt wird.“
Mittlerweile führt der RBB den Mordfall Burak als Verdachtsfall bezüglich eines rassistischen Hintergrunds: link
Nach den NSU-Morden haben wir gelernt: Es reicht das Schweigen und die Ignoranz der Mehrheit, während die Minderheit bedroht und angegriffen wird. Diese Strategie darf nicht aufgehen!
Die Demonstration ist ein Zeichen der Solidarität mit der Familie, sowie den Freundinnen und Freunden von Burak.
In der Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak haben sich Angehörige sowie Freundinnen und Freunde Buraks, antirassistische und antifaschistische Gruppen und engagierte Personen aus Neukölln zusammengeschlossen.
Mit freundlichen Grüßen
Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş