Vorstellung der Initiative zur Aufklärung des Mordes an Burak
Die Initiative versteht sich als eine Plattform – in der sowohl Familie und Freundeskreis von Burak, antirassistische Gruppen, politische Künstler*innen und, Aktivist*innen aus unterschiedlichen Kollektiven und Zusammenhängen in Neukölln, Leute aus der Nachbarschaft und engagierte Personen die im Stadtteil leben, Personen aus der Jugendarbeit, der Opferberatung und der Recherche zu Neonazis – gemeinsam an einen Tisch kommen, um miteinander zu sprechen, sich zuzuhören und aktiv zu werden.
Obwohl wir nicht wissen, wer der Täter war, befürchten wir – solange es keine Gegenbeweise gibt – dass es sich um einen rassistischen Mordanschlag gehandelt hat. Der Mordanschlag hat eine breite Verunsicherung auf den Straßen – vor allem unter migrantischen Jugendlichen – geschaffen. In einem gesellschaftlichen Klima in Deutschland, indem sich leider mit bestürzender Regelmäßigkeit zeigt, dass die NSU-Morde nur eine Professionalisierung von rassistischem Mord darstellen, ist Aufklärung und das Dagegenhalten umso wichtiger. Deswegen haben wir diese Initiative gegründet und werden nicht schweigen, bis der Mord aufgeklärt ist.
Wir veranstalten jährlich am Todestag und zum Geburtstag von Burak eine Kundgebung und informieren die Öffentlichkeit über aktuelle Aktionen und Entwicklungen. Im Jahr 2018 konnten wir mit der Hilfe von Spendengelder einen Gedenkort für Burak realisieren.
Nach dem Mord an Luke Holland am 20.09.2015 in Neukölln, veranstaltet die Initiative regelmäßig ein Gedenken zu Lukes Geburtstag und zu seinem Todestag. Es gibt Hinweise, die darauf hindeuten, dass der Mörder von Luke, auch jener von Burak sein könnte.
Seit dem Sommer 2022 gibt es einen von Betroffenen und Unterstützer*innen erkämpften Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA) in Berlin, der “Ermittlungsvorgehen im Zusammenhang mit der Aufklärung der im Zeitraum von 2009 bis 2021 erfolgten rechtsextremistischen Straftatenserie im Bezirk Neukölln” untersuchen soll. Darunter auch der Mord an Burak und an Luke. Die Initiative beobachtet den Ausschuss kritisch und unterstützt die Öffentlichkeitsarbeit.