5 Jahre Mord an Burak Bektaş: Initiative fordert von Berliner Senat politische Konsequenzen

Neuköllner BVV beschließt Einrichtung eines Gedenkortes /
Aktionswochen zum 5. Todestag geplant / Spendenstand 23.000 Euro

Mit der Mehrheit von SPD, Grünen und Linken wurde gegen die Stimmen von CDU, AfD und FDP in der heutigen Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Neukölln die Einrichtung eines Gedenkortes für den vor knapp fünf Jahren in Neukölln ermordeten Burak Bektaş beschlossen. Das Bezirksamt Neukölln soll die Grünfläche Rudower Str. Ecke Laubsängerweg für die Einrichtung des Gedenkortes zur Nutzung anbieten. Die Gestaltung der in der Nähe der Todesstelle gelegenen Grünfläche obliegt der „Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş“. Der geplante Gedenkort soll neben dem persönlichen Gedenken daran erinnern, dass die zentrale Forderung der Angehörigen nach konsequenter Aufklärung bis heute nicht erfüllt wurde – und damit den politischen Druck auf die Ermittlungsbehörden erhöhen.

Vom rot-rot-grünen Berliner Senat erwartet die Initiative im Hinblick auf den 5. Jahrestag des Mordes deutliche Bemühungen um Aufklärung:

„Da von der ermittelnden Staatsanwaltschaft weiterhin keine Ergebnisse zu erwarten sind, ist es nach fünf Jahren an der Zeit, dass die Politik ihre Verantwortung wahrnimmt“, so Ulrike Schmidt von der Initiative.

Im Vorfeld des 5. Jahrestages stellt die Initiative deswegen die Forderungen nach politischen Konsequenzen an den Berliner Senat:

  • Transparenz bezüglich des aktuellen Ermittlungstands durch Justizsenator Dirk Behrendt (Bündnis 90/Die Grünen), unter Einbeziehung sämtlicher vorhandener Akten
  • eine nachvollziehbare Überprüfung und Bewertung der bisher geleisteten Ermittlungen
  • eine konsequente Neuausrichtung der Ermittlungen in Richtung eines möglichen rassistischen Motivs unter Einbeziehung der von der Initiative gestellten offenen Fragen
  • eine Umsetzung der parlamentarischen Empfehlungen zum „NSU-Komplex“ in den Ermittlungen zum Mord an Burak Bektaş

Hier zu erklärt Ulrike Schmidt:

„Es ist ein wichtiger Schritt, dass SPD, Grüne und Linke auf Bezirksebene das Gedenken an Burak Bektaş unterstützen, doch auch auf Landesebene müssen Taten folgen, um eine Aufklärung des Mordes voranzutreiben und die nach wie vor vielen offenen Fragen zu beantworten. Das ist die Politik den Angehörigen schuldig“,

Deshalb wird die Initiative hinsichtlich des bevorstehenden 5. Jahrestages des Mordes an Burak Bektaş ihrer Forderung nach Aufklärung offensiv Nachdruck verleihen, um den Berliner Senat zum Handeln zu bewegen. Zwischen dem 14.2. und dem 5.4.2017 und damit in der Zeit zwischen Buraks Geburtstags- und Todestag plant die Initiative öffentlichkeitswirksame Aktionswochen. Höhepunkt wird dabei die Grundsteinlegung für den Gedenkort am 5. April zum 5. Jahrestag des Mordes.

Die Initiative hat in den letzten Monaten bereits über 23.000 Euro für den geplanten Gedenkort gesammelt – weitere größere Spenden sind bereits angekündigt. Unterstützung erhält die Initiative auch durch verschiedene Berliner Kulturstätten, die diverse Freikarten und Gutscheine für die Spendenkampagne zur Verfügung stellen. Diese werden unter allen Spender*innen verlost, die während der Aktionswochen zwischen 14.2. und 5.4. für den Gedenkort und eine konsequente Aufklärung des Mordes spenden.

Gespendet werden kann online auf unserer Aktionswebseite:

www.gedenkort-fuer-burak.org/spenden

Oder per Überweisung auf folgendes Spendenkonto:

Antirassistische Initiative e.V.
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN DE46100205000003039600
BIC BFSWDE33BER
Verwendungszweck: Gedenkort Burak

Alle Spenden sind steuerlich absetzbar.

Für Rückfragen und Interviews stehen wir unter

  • kontakt@gedenkort-fuer-burak.org
  • burak-initiative@web.de

zur Verfügung.

Ulrike Schmidt,

Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş