21. Mai bis zum 1. August 2021
Jüdischen Museum Berlin, Lindenstraße 9–14, 10969 Berlin
Die Künstlerin Talya Feldman wurde in diesem Jahr mit dem DAGESH-Kunstpreis vom Jüdischen Museum Berlin und Dagesh.
Jüdische Kunst im Kontext ausgezeichnet. Ab dem 20. Mai läuft ihre Ausstellung JMB: In ihrer multimedialen Arbeit untersucht sie die Kontinuitäten rechten Terrors in Deutschland von den 1980er Jahren bis heute. Feldmans Arbeit präsentiert u. a. Sprachaufnahmen von Überlebenden rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt, von Familien der Terroropfer und Initiativen, die gegen rechten Terror kämpfen. In ihrer Arbeit öffnet die Künstlerin ein Panorama pluralistischen Erinnerns und macht die Vielfalt von Erinnerung und Zeugenschaft erfahrbar.
Die Eröffnung vom 20. Mai 2021 könnt ihr online bei youtube sehen.
Aus der Installationsvorstellung bei Dagesh
“Aus der Perspektive der betroffenen Menschen zeigt Talya Feldman, wie groß die Traumata für das Umfeld der Opfer auch nach den Anschlägen sind – bis heute. Die Stimmen in der Installation thematisieren auch die Rolle von Polizei, Verfassungsschutz und Justiz, die sich in zahlreichen Fällen zu spät und nicht ausreichend auf die Täter aus rechten Netzwerken konzentrierten. So wurden bereits 1980 im Fall der Ermordung von Shlomo Lewin und Frida Poeschke die Täter zunächst im Umfeld der Opfer gesucht, obwohl verschiedene Hinweise für rechtsextreme Täter sprachen. Nicht zuletzt die Anschlagsserie des NSU und die Anschläge von Halle und Hanau haben gezeigt, wie mangelhaft der Schutz vor und die Aufarbeitung von rechtem Terror in Deutschland nach 1945 funktioniert hat. Diese Kontinuität macht Talya Feldmans Installation erfahrbar.”
PS.
Hierbei wird sich auch auf den Mord an Burak Bektaş und die Verweigerung von Aufklärung bezogen.