Pressemitteilung: Erneuter Angriff auf den Gedenkort Burak Bektaş

Erneut wurde der Gedenkort für Burak Bektaş angegriffen. Die Skulptur „Algorithmus für Burak und ähnliche Fälle“, eine Bank und ein Stromkasten am Gedenkort an der Kreuzung Rudower Straße Ecke Möwenweg wurden mit Hakenkreuzen markiert. Aufmerksame und solidarische Menschen haben am 08.03.2023 den faschistischen Anschlag entdeckt und die Polizei informiert. Die Hakenkreuze wurden unkenntlich gemacht und sind inzwischen beseitigt. Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt habe die weiteren Ermittlungen nach den bisher unbekannten Tätern aufgenommen.

In rechter Kontinuität
Dieser Angriff richtet sich gegen das Erinnern und Kämpfen gegen Rassismus und Faschismus. Es ist der vierte Angriff dieser Art. Der Gedenkort wurde geschaffen, um an Burak Bektaş und ähnliche Fälle zu erinnern. Mit der zwei Meter hohen Skulptur ist er ein unübersehbares Zeichen gegen Rassismus und rechte Morde sowie rechte Gewalt. Das Gedenken an Burak ist fest verankert in der antirassistischen Arbeit in Berlin-Neukölln, berlin- und bundesweit. Die Angriffe auf das Denkmal im April 2018 mit einer Chemikalie, im Januar 2021 mit weißer Farbe und im Juni 2021 mit einer Hakenkreuz-Schmiererei lassen sich einordnen in die Kontinuität von rechtem Terror in Berlin Neukölln. Rechte und rassistische Beleidigungen, Bedrohungen, faschistische Markierungen bis hin zu Brandanschlägen und Morde sind keine Einzeltaten. Personelle und strukturelle Kontinuitäten der rechten Szene in Neukölln lassen sich bis in die 90er Jahre zurückverfolgen. Der Mord an Burak Bektaş kurz nach dem Auffliegen des NSU-Komplexes, die Anschlagsserien in Neukölln verweisen auf diese rechten Strukturen, auf den „Neukölln-Komplex“. Unser gemeinsamer Kampf gegen Nazis in Berlin-Neukölln zeigt sich in unseren gemeinsamen solidarischen Aktionen sowie unserer Vernetzung für die Aufklärung im Neukölln-Komplex durch den Parlamentarischen Untersuchungsausschuss in Berlin.

Eure Solidarität ist großartig
Der Angriff auf den Gedenkort wurde von solidarischen Menschen entdeckt. Der Gedenkort Burak Bektaş und ganz Neukölln bleiben damit ein Ort des Widerstandes gegen Nazis. Viele Menschen haben sofort reagiert und ihre Solidarität öffentlich bekundet. Dies ist ein starkes Zeichen. Wir danken euch allen herzlich auch im Namen der Familie für eure großartige Solidarität.