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Heute wäre Luke Holland 39. Jahre alt geworden

Luke Holland ist am 04.04.1984 in Manchester geboren und war zum Zeitpunkt seiner Ermordung 31 Jahre alt. Nach seinem Jurastudium lebte er zunächst in Oxford und kam dann nach einem Japan-Aufenthalt nach Berlin. Hier galt seine Haupttätigkeit der juristischen Beratung junger Start-ups. Am 20.09.2015 wurde Luke Holland in der Ringbahnstraße in Berlin-Neukölln von dem Nazi Rolf Zielezinski ermordet.
Wir haben Phil Holland, Luke´s Vater, der in Manchaster lebt, angeschrieben und Danken ihn für seine Grußworte:

My life is so empty since Luke’s murder, it has been over 7 years, but still feels like yesterday. The loss of Rita only made it harder, because now I can’t help but think of them both as I try to sleep and again as soon as I awaken. My only aim is to stay alive longer than Rolf Zielezinski, who killed my family, and see him convicted for the murder of Burak Bektas Again, thank you for remembering Luke and I wish good fortune to The Burak Initiative in their search for Justice.
Kind Regards
Phil Holland

Deutsch Übersetzung:

Alles was ich sagen kann ist, mein Leben ist so leer seit Luke’s Ermordung. Das ist mehr als 7 Jahre her, aber es fühlt sich immer noch so an wie gestern. Der Verlust von Rita hat es noch schwerer gemacht, weil ich nun nicht anders kann als immer an sie beide zu denken, sowohl wenn ich versuche einzuschlafen und wieder, sobald ich aufwache. Mein einziges Ziel ist, länger zu leben als Rolf Zielezinski, der meine Familie getötet hat, und ihn für den Mord an Burak Bektaş verurteilt zu sehen.
Danke, dass ihr Luke gedenkt. Ich wünsche der Burak Initiative viel Erfolg bei ihrer Suche nach Gerechtigkeit.
Beste Grüße
Phil Holland

Wir waren auch dieses Jahr an Luke Hollands Todesstelle Ringbahnstraße Ecke Walterstraße in Berlin-Neukölln, nahe der S/U Neukölln.

5. April 2023 – 11. Todestag von Burak Bektaş – Kommt zur Kundgebung um 17 Uhr

In Gedenken Burak Bektaş – Aufruf zur Kundgebung am 11. Jahrestag seiner Ermordung

Mittwoch den 5. April 2023 / 17.00 Uhr / Gedenkort für Burak Bektaş – Rudower Straße / Möwenweg / Berlin-Neukölln (Süd)

Burak Bektaş wurde am 5. April 2012, im Alter von 22 Jahren in Berlin Neukölln auf offener Straße ermordet. Der Mord an Burak Bektaş und der vierfache Mordversuch an seinen Freunden, sind nach wie vor nicht aufgeklärt. Zwei seiner Freunde überlebten diesen Anschlag schwerverletzt. Der Mord ereignete sich nur wenige Monate nach dem Auffliegen des NSU-Komplex. Der Tathergang deutet auf ein rassistisches Mordmotiv. Ein weißer Mann kam, schoss auf eine Gruppe von Jugendlichen mit Migrationsgeschichte und verschwand. Die Ermittlungsbehörden konnten bereits zu Beginn der Ermittlungen alle möglichen Mordmotive ausschließen, bis auf eins: Rassismus. Auch eine NSU-Nachahmetat ist naheliegend.

Seit 11 Jahren gibt es noch immer keine Aufklärung, keine Gewissheit.
Die Familie und Freund*innen und Unterstützer*innen kämpfen seit 11 Jahren für Aufklärung, Gerechtigkeit und Konsequenzen. Wir Fragen: Was machen Staat und Behörden seit 11 Jahren? Noch immer läuft ein Mörder frei herum. Solange uns das Gegenteil nicht bewiesen wird, gehen wir von Rassismus als Tatmotiv aus. Seit 2022 behauptet die Staatsanwaltschaft, sie habe alle Ermittlungsansätze nochmals überprüft und dabei nur “dünne Spuren“, „einige Lücken“, „fehlende Beweise“ und ein „Nazi-Verdacht“ gefunden. Mit uns wird es keinen Schlussstrich für die Ermittlungsbehörden bei einem unaufgeklärten Mord und 4-fachen Mordversuch geben.

Seit dem Sommer 2022 gibt es einen von Betroffenen erkämpften Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA) in Berlin, der “Ermittlungsvorgehen im Zusammenhang mit der Aufklärung der im Zeitraum von 2009 bis 2021 erfolgten rechtsextremistischen Straftatenserie im Bezirk Neukölln” untersuchen soll. Ob dieser Antworten auf 11 Jahre Ungewissheit bringen wird, wird sich noch zeigen. Der Mord an Burak Bektaş und Luke Holland wurden dort bisher noch nicht behandelt. Diese Akten sind zumindest beim Untersuchungsausschuss angekommen. Wie der PUA seine Arbeit nach den Wahlen fortsetzen wird, werden wir kritisch beobachten. Die bekannt gewordenen rassistischen Morde seit den 1980er und 1990er Jahren zeigen systematische Bagatellisierung, Vertuschung und Decken der Nazigewalt durch die Ermittlungsbehörden. Daher fordern wir:

Der Mord an Burak Bektaş muss durch unabhängige Ermittlungen neu aufgerollt werden!

Kundgebung & Prozessbegleitung: Solidarität mit Dilan!

Kommt zum Prozess gegen die rechten Täter, die Dilan angegriffen haben!

Mo. 3. April 2023 / 8:30 Uhr – Kundgebung / 9:30 Uhr – Prozessbeginn
Amtsgericht Tiergarten / Turmstraße 91 / 10559 Berlin

Am 05.02.2022 wurde die damals 17-jährige Dilan von drei Männern und drei Frauen in der Straßenbahnlinie M4 rassistisch angepöbelt. Als sie die Bahn an der Haltestelle Greifswalder Straße verließ wurde sie von Personen aus der Gruppe angegriffen. Anstatt einzugreifen, wenn zum Teil über 50-jährige eine Jugendliche zusammenschlagen, schauten die umstehenden Passant*innen einfach nur weg.

Die Reaktion auf den Angriff und die dreisten Lügen der TäterInnen über die Ursache des Streites, die die Polizei in ihrer Pressemitteilung sogar noch übernahm, sorgten für eine breite Welle der Solidarisierung im Netz, in der Medienberichterstattung und auf der Straße.

Die TäterInnen behaupteten, Dilan hätte keine Maske getragen, weswegen es zu einem Konflikt gekommen sei. Die Wahrheit ist eher die, dass es sich bei den AngreiferInnen um eine Clique von Faschos und rechtsoffenen Personen handelt, die in der lokalen Kneipenszene rund um die Greifswalder Straße verankert ist. Rassismus und eine Ignoranz gegenüber den Alltagsregeln zur Pandemieeindämmung gehen bei diesen Leuten Hand in Hand.

So weigerte sich bsp. eine der HauptangreiferInnen Jenny G., im November 2021 die Hygieneregeln einer Kneipe in der Greifswalder Straße einzuhalten. Der Tresenkraft wurde von ihr im Zuge dessen ins Gesicht geschlagen und Gäste des Lokals, wurden aus der Gruppe mit der Jenny G. unterwegs war, rassistisch beleidigt. Auch weitere Mitangeklagte, wie zum Beispiel Jenny G.’s Partner Heiko S. und deren Kumpel Rene H, sind als Kieznazis im Prenzlauer Berg wohl bekannt. Beschrieben werden sie als überheblich, aggressiv, selbstüberschätzend und respektlos.

Und genau so traten sie auch am ersten Prozesstag auf. Sowohl die Mutter von Dilan, als auch ihr Anwalt wurden von den TäterInnen offen angefeindet und Dilan wurde aus der TäterInnengruppe heraus per Handykamera abfotografiert. Ein ganz klarer Versuch von Machtdemonstration.

Dem gegenüber standen allerdings auch rund 40 Menschen, die in Solidarität mit Dilan gekommen waren und somit auch den Spielraum der Rechten merklich eingrenzten. Wir rufen darum auch am 3. April erneut zur solidarischen Prozessbegleitung auf!

Dilan, auch wenn viel in der Welt seit dem passiert ist, wir haben nicht vergessen was dir vor einem Jahr am 5. Februar passiert ist. Wir sind an deiner Seite!

Schaut nicht weg!
Greift ein!

[ übernommen von “Initiative Schaut nicht weg!” ]

Demonstration für ein Bleiberecht für Roma* aus Moldau! – Demonstration gegen Massenabschiebungen!

Freitag, den 31. März 2023 vor der Senatsverwaltung für Inneres, Klosterstraße 47, Berlin Mitte

Am Freitag, den 31. März 2023 findet auf Initiative und unter Mitwirkung mehrerer Berliner Organisationen, Vereine und schutzsuchender Menschen aus Moldau eine gemeinsame Demonstration für ein Bleiberecht für Roma* aus der Republik Moldau statt. Veranstaltungsauftakt bildet eine Kundgebung um 15 Uhr vor der Senatsverwaltung für Inneres in der Klosterstraße 47, Berlin Mitte. Im Anschluss zieht der Protestzug in Richtung Rotes Rathaus.

Die Demonstration erfolgt anlässlich des am 31. März auslaufenden Wintermoratoriums, was voraussichtlich umgehende Massenabschiebungen u.a. in die Republik Moldau zur Folge haben wird. Über 3.200 sich derzeit in Berlin aufhaltende ausreisepflichtige Moldauer*innen sind hiervon betroffen. Die Mehrheit sind Roma*, die in ihrem Herkunftsland einem allumfassend strukturellen Antiziganimus ausgesetzt sind. Dieser verwehrt den betroffenen Menschen systematisch jegliche Chancen auf eine gesicherte Lebensgrundlage. Bedingt durch die Pandemie und den Krieg in der Ukraine hat sich die Situation für Roma* in der Region abermals eklatant verschlechtert, sodass viele gezwungen waren und nach wie vor sind, Moldau zusammen mit ihren Familien zu verlassen.

Die Initiator*innen der Veranstaltung, der Flüchtlingsrat Berlin e.V. und das BARE-Bündnis gegen Antiziganismus, fordern den zukünftigen Berliner Senat auf, Roma* aus der Republik Moldau ein sofortiges humanitäres Bleiberecht zu gewähren und sich für ein solches bundesweit auszusprechen. Massenabschiebungen nach Moldau müssen ausgesetzt und den betroffenen Menschen die Möglichkeiten gegebenen werden, sich angemessen beraten zu lassen und ein Asylverfahren zu erhalten, welches den Lebensrealitäten und Bedürfnissen asylsuchender Roma* aus Moldau angepasst ist.

[ übernommen von Bare Berlin ]

23.03.2023 – Kundgebung gegen die Nazischmierereien in Neukölln-Süd

Donnerstag, den 23. März 2023, um 18:00 Uhr
an der Hufeisentreppe, Fritz-Reuter-Allee 46-48, 12359 Berlin

Nazi-Provokationen in der Hufeisensiedlung beantworten!

Protestkundgebung: Gegen die großflächigen Hakenkreuzschmierereien in der Fritz-Karsen-Schule, dem Albert-Einstein-Gymnasium und an der Burak-Bektas-Gedenkstätte!

Nachdem vor einer Woche die Burak-Bektas-Gedenkstätte mit Hakenkreuzen verschandelt und entweiht wurde, hat die Neuköllner Nazi-Szene am Wochenende die Fritz-Karsen-Gemeinschaftsschule sowie das Albert-Einstein-Gymnasium großflächig mit Hakenkreuzen beschmiert.
Damit hat das Treiben der Neonazis in Britz einen neuen Höhepunkt erreicht.
Diese Angriffe stehen in einer Kontinuität von rechten Übergriffen auf Menschen, Einrichtungen und Gedenkorte, die demokratisches Denken und Handeln repräsentieren. Bereits in der Vergangenheit haben die Angriffe der Neuköllner rechten Szene nicht vor Verstorbenen Halt gemacht. Die Menschenverachtung und die Schamlosigkeit der Täter zeigten sich an der Schändung der Mühsamgedenkstätte 2012 in der Hufeisensiedlung, der Schändung der Britzer Stolpersteine 2017 sowie der Beschädigung der Erinnerungsstele für den vermutlich aus rassistischen Motiven ermordeten Burak Bektas.
Es ist für uns unerträglich, dass seit Jahren rechter Terror in Neukölln Menschen mit Morddrohungen überzieht, Autos anzündet, Gebäude beschädigt sowie das Gedenken an Tote beschmutzt.
Dass angesichts der verstärkten Aktivitäten der Neuköllner Neonazis das Landeskriminalamt den Objektschutz für das bereits von drei rechtsmotivierten Brandanschlägen betroffene Anton-Schmaus-Haus des Jungendverbandes Die Falken in der Gutschmidtstraße jüngst eingestellt hat, erscheint unfassbar. Will das LKA als staatliche Einrichtung seinem verfassungsrechtlichen Auftrag nicht mehr nachkommen, den Schutz demokratischen Engagements zu gewährleisten?
Wir fordern das Landeskriminalamt auf, den Objektschutz für das Falkenheim unverzüglich wieder aufzunehmen.

Zeigen wir, dass wir uns nicht einschüchtern lassen und für eine Hufeisensiedlung eintreten, die von Toleranz, Hilfsbereitschaft und guter Nachbarschaft geprägt ist.
Üben wir Solidarität mit dem Kollegium und der Schülerschaft der Fritz-Karsen-Schule, des Albert-Einstein-Gymnasiums, den Falken sowie der Familie Bektas.

Kommen Sie am Donnerstag, dem 23. März 2023, um 18 Uhr zum Platz vor der Hufeisentreppe!

[ übernommen von HufEisern gegen Rechts ]

Pressemitteilung: Erneuter Angriff auf den Gedenkort Burak Bektaş

Erneut wurde der Gedenkort für Burak Bektaş angegriffen. Die Skulptur „Algorithmus für Burak und ähnliche Fälle“, eine Bank und ein Stromkasten am Gedenkort an der Kreuzung Rudower Straße Ecke Möwenweg wurden mit Hakenkreuzen markiert. Aufmerksame und solidarische Menschen haben am 08.03.2023 den faschistischen Anschlag entdeckt und die Polizei informiert. Die Hakenkreuze wurden unkenntlich gemacht und sind inzwischen beseitigt. Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt habe die weiteren Ermittlungen nach den bisher unbekannten Tätern aufgenommen.

In rechter Kontinuität
Dieser Angriff richtet sich gegen das Erinnern und Kämpfen gegen Rassismus und Faschismus. Es ist der vierte Angriff dieser Art. Der Gedenkort wurde geschaffen, um an Burak Bektaş und ähnliche Fälle zu erinnern. Mit der zwei Meter hohen Skulptur ist er ein unübersehbares Zeichen gegen Rassismus und rechte Morde sowie rechte Gewalt. Das Gedenken an Burak ist fest verankert in der antirassistischen Arbeit in Berlin-Neukölln, berlin- und bundesweit. Die Angriffe auf das Denkmal im April 2018 mit einer Chemikalie, im Januar 2021 mit weißer Farbe und im Juni 2021 mit einer Hakenkreuz-Schmiererei lassen sich einordnen in die Kontinuität von rechtem Terror in Berlin Neukölln. Rechte und rassistische Beleidigungen, Bedrohungen, faschistische Markierungen bis hin zu Brandanschlägen und Morde sind keine Einzeltaten. Personelle und strukturelle Kontinuitäten der rechten Szene in Neukölln lassen sich bis in die 90er Jahre zurückverfolgen. Der Mord an Burak Bektaş kurz nach dem Auffliegen des NSU-Komplexes, die Anschlagsserien in Neukölln verweisen auf diese rechten Strukturen, auf den „Neukölln-Komplex“. Unser gemeinsamer Kampf gegen Nazis in Berlin-Neukölln zeigt sich in unseren gemeinsamen solidarischen Aktionen sowie unserer Vernetzung für die Aufklärung im Neukölln-Komplex durch den Parlamentarischen Untersuchungsausschuss in Berlin.

Eure Solidarität ist großartig
Der Angriff auf den Gedenkort wurde von solidarischen Menschen entdeckt. Der Gedenkort Burak Bektaş und ganz Neukölln bleiben damit ein Ort des Widerstandes gegen Nazis. Viele Menschen haben sofort reagiert und ihre Solidarität öffentlich bekundet. Dies ist ein starkes Zeichen. Wir danken euch allen herzlich auch im Namen der Familie für eure großartige Solidarität.

21.03.2023 Podiumsdiskussion zu “Erinnerung, Widerstand und der öffentliche Raum”

Di. 21.03.2023 / 19 Uhr / EIGEN + ART Lab / Torstraße 220 / Berlin-Mitte

Am Dienstag, den 21. März um 19 Uhr findet eine Podiumsdiskussion zum Thema _Erinnerung, Widerstand und der öffentliche Raum_ mit der Künstlerin Talya Feldman und den WIR SIND HIER Projektmitarbeiter*innen: Daniel Manwire (Initiative in Gedenken an Yaya Jabbi) und Vertreter*in von der Initiative zur Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş statt.

Moderiert wird das Gespräch von Dan Thy Nguyen.

Das Gespräch wird in Deutsch und Englisch geführt.

Wir freuen uns, Sie begrüßen zu dürfen.

Zur Teilnahme an der Veranstaltung ist eine Anmeldung bis zum 19. März unter verband-brg.de/wir-sind-hier/ notwendig.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Projektes „WIR SIND HIER: Ein digitaler Raum für individuelle und kollektive Trauer und Widerstand” und in Kooperation mit dem EIGEN + ART Lab statt – Mehr Informationen unter eigen-art-lab / Wir Sind Hier

Solibotschaft aus Bogota von Costurero Kilómetros de Vida y de Memoria

Marzo 10 de 2023 Bogotá, Colombia
 
Manifiesto de solidaridad con los familiares y las organizaciones que trabajan por la memoria de Burak Bektaş en apoyo a las víctimas de los crímenes de racismo y violencia de extrema derecha en Alemania
 
 
Las organizaciones de la sociedad civil que conformamos el Costurero Kilómetros de Vida y de Memoria, donde confluyen diversos colectivos de trabajo por la defensa de los Derechos Humanos, la memoria, la verdad y la justicia en Colombia con el fin de promover las garantías de no repetición de hechos que atentan contra la vida y la dignidad humana, queremos manifestar nuestro respaldo ético y solidario a las organizaciones que trabajan por la memoria del jóven  Burak Bektaş en apoyo a las víctimas de los crímenes de racismo y violencia neonazi en Alemania.
 
Teniendo en cuenta que han pasado ya 11 años sin que se hayan esclarecido los cinco intentos de asesinato contra un grupo de jóvenes con historia de migración, que cobraron la vida del Burak Bektaş y dejaron heridos a dos de los cuatro amigos que se encontraban con él en una calle la noche del 5 de abril del 2012, resulta fundamental visibilizar la grave situación de impunidad y ausencia de garantías de no repetición de los crímenes por motivos racistas y xenófobos. Esos crimenes se han venido agudizando, sin que las autoridades asuman medidas drásticas para esclarecer los hechos ocurridos y para detener las dinámicas discriminatorias que intentan legitimar la estigmatización y la segregación racista de la sociedad en el presente, a partir de acciones de amenazas, amedrentamiento y violencia.

A la impunidad campeante se une un nuevo acto de odio justo en el Monumento por la memoria de Burak Bektaş que fue atacado y manchado con esvásticas nazis, lo cual fue detectado este miércoles 8 de marzo. No se puede mirar hacia otro lado ante el aumento de la violencia racista y de extrema derecha. Es necesario y urgente que los gobiernos y las instituciones revisen su actuación frente a los crímenes que amenazan con destruir la convivencia intercultural y las conquistas en materia de derechos humanos.
Nosotros, personas y colectivos comprometidos solidariamente con los derechos humanos, queremos con este manifiesto alzar nuestras voces por las víctimas y sus familias y junto a ellas el recuerdo de todas las víctimas europeas del nacismo, el racismo, el antisemitismo, la islamofobia, la xenofobia, el fascismo, la fobia a la diversidad sexual, étnica y toda forma de intolerancia criminal para decir como una sola voz: ¡NI UNA PERSONA MÁS!
La lucha contra el racismo continúa sin importar dónde ni cuándo.

+++++++ Deutsch++++++

Grußbotschaft an die Familie und die Organisationen, die sich für das Gedenken an Burak Bektaş einsetzen, in Solidarität mit den Opfern rassistischer Verbrechen und rechter Gewalt in Deutschland

Als Organisationen des Costurero Kilómetros de Vida y de Memoria, (Erinnerungswerkstatt Leben und Gedenken), in der verschiedene Kollektive zusammenkommen, die sich für die Verteidigung der Menschenrechte, selbstbestimmte Erinnerung, Wahrheit und Gerechtigkeit in Kolumbien engagieren und dafür, dass sich die Verbrechen gegen das Leben und die Menschenwürde nicht wiederholen, möchten wir unsere ethische Unterstützung und Solidarität mit der Familie, den Freunden und den Organisationen zum Ausdruck bringen, die sich für das Gedenken an Burak Bektaş einsetzen, in Solidarität mit den Opfern rassistischer Gewalt und rechter Gewalt in Deutschland.

11 Jahren sind vergangen, ohne dass die Mordversuche an einer Gruppe junger Männer mit Migrationsgeschichte, die sich in der Nacht des 5 April 2012 auf der Straße trafen, die Burak Bektaş das Leben gekostet haben und zwei seiner vier Freunde lebensgefährlich verletzten, aufgeklärt worden sind. Angesichts dieser Tatsache ist es von immenser Wichtigkeit, die besorgniserregende Situation der Straflosigkeit und das Fehlen von Garantien, die sicherstellen, dass sich die Verbrechen aus rassistischen und xenophoben Motiven nicht wiederholen, sichtbar zu machen. Diese Verbrechen nehmen immer schlimmere Formen an, ohne dass die zuständigen Behörden die notwendigen Maßnahmen ergriffen haben, um sie aufzuklären. Von staatlicher Seite wird nichts unternommen, um die diskriminierende Dynamik zu stoppen, die versucht, die Stigmatisierung und rassistische Spaltung der Gesellschaft mittels Bedrohungen, Einschüchterungen und Gewalt zu legitimieren,

In dieser Situation der Straflosigkeit hat es jetzt wieder einen Angriff aus Hass gegeben, und zwar gegen den Gedenkort für Burak Bektaş, der mit Hakenkreuzen beschmiert wurde, was am letzten Mittwoch, dem 8. März entdeckt wurde. Angesichts der Zunahme von rassistischer und rechter Gewalt darf nicht weggesehen werden. Es ist dringend notwendig, dass Regierungen und Institutionen ihr Handeln angesichts von Verbrechen, die das interkulturelle Zusammenleben und die Errungenschaften der Menschenrechte zu zerstören drohen, überprüfen.

Wir, Menschen und Kollektive, die sich in Solidarität mit den Menschenrechten engagieren, wollen mit diesem Manifest unsere Stimme für die Opfer und ihre Familien erheben und gemeinsam mit ihnen das Gedenken an alle europäischen Opfer von Nazismus, Rassismus, Antisemitismus, Islamophobie, Fremdenfeindlichkeit, Faschismus, Diskriminierung gegenüber sexueller Diversität und ethnischer Vielfalt und allen Formen krimineller Intoleranz zum Ausdruck bringen: ¡NI UNA PERSONA MÁS!

Der Kampf gegen Rassismus geht weiter egal wann und an welchem Ort!

Costurero Kilómetros de Vida y de Memoria / facebook / instagram

In Gedenken Burak Bektaş – Aufruf zur Kundgebung am 11. Jahrestag seiner Ermordung

Mittwoch den 5. April 2023 / 17.00 Uhr / Gedenkort für Burak Bektaş – Rudower Straße / Möwenweg / Berlin-Neukölln (Süd).

Burak Bektaş wurde am 5. April 2012, im Alter von 22 Jahren in Berlin Neukölln auf offener Straße ermordet. Der Mord an Burak Bektaş und der vierfache Mordversuch an seinen Freunden, sind nach wie vor nicht aufgeklärt. Zwei seiner Freunde überlebten diesen Anschlag schwerverletzt. Der Mord ereignete sich nur wenige Monate nach dem Auffliegen des NSU-Komplex. Der Tathergang deutet auf ein rassistisches Mordmotiv. Ein weißer Mann kam, schoss auf eine Gruppe von Jugendlichen mit Migrationsgeschichte und verschwand. Die Ermittlungsbehörden konnten bereits zu Beginn der Ermittlungen alle möglichen Mordmotive ausschließen, bis auf eins: Rassismus. Auch eine NSU-Nachahmetat ist naheliegend.

Seit 11 Jahren gibt es noch immer keine Aufklärung, keine Gewissheit.
Die Familie und Freund*innen und Unterstützer*innen kämpfen seit 11 Jahren für Aufklärung, Gerechtigkeit und Konsequenzen. Wir Fragen: Was machen Staat und Behörden seit 11 Jahren? Noch immer läuft ein Mörder frei herum. Solange uns das Gegenteil nicht bewiesen wird, gehen wir von Rassismus als Tatmotiv aus. Seit 2022 behauptet die Staatsanwaltschaft, sie habe alle Ermittlungsansätze nochmals überprüft und dabei nur “dünne Spuren“, „einige Lücken“, „fehlende Beweise“ und ein „Nazi-Verdacht“ gefunden. Mit uns wird es keinen Schlussstrich für die Ermittlungsbehörden bei einem unaufgeklärten Mord und 4-fachen Mordversuch geben.

Seit dem Sommer 2022 gibt es einen von Betroffenen erkämpften Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA) in Berlin, der “Ermittlungsvorgehen im Zusammenhang mit der Aufklärung der im Zeitraum von 2009 bis 2021 erfolgten rechtsextremistischen Straftatenserie im Bezirk Neukölln” untersuchen soll. Ob dieser Antworten auf 11 Jahre Ungewissheit bringen wird, wird sich noch zeigen. Der Mord an Burak Bektaş und Luke Holland wurden dort bisher noch nicht behandelt. Diese Akten sind zumindest beim Untersuchungsausschuss angekommen. Wie der PUA seine Arbeit nach den Wahlen fortsetzen wird, werden wir kritisch beobachten. Die bekannt gewordenen rassistischen Morde seit den 1980er und 1990er Jahren zeigen systematische Bagatellisierung, Vertuschung und Decken der Nazigewalt durch die Ermittlungsbehörden. Daher fordern wir:

Der Mord an Burak Bektaş muss durch unabhängige Ermittlungen neu aufgerollt werden!