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Burak’sız 12 yıl – Aydınlanma olmadan 12 yıl

Anma mitingi | 6 Nisan 2024 Cumartesi | Saat 15:00 | Burak Bektaş ANITI | Rudower Straße / Möwenweg | Berlin-Neukölln


“Anmak isteyenler aydınlatmalı”.

Burak Bektaş, 4 Nisan 2012’yi 5 Nisan 2012’ye bağlayan gece Berlin-Neukölln’deki Britz hastanesinin karşısında silahlı saldırıda katledildi. Cinayet 12 yıldır aydınlatılamadı. 12 yıl sonra hala soruyoruz: Cinayetin nedeni ırkçılık mıydı? Burak’ın ailesi ve arkadaşlarıyla Burak’ın katlediliş yıldönümünü 6 Nisan, saat 15:00’te Burak’ı anmak istiyor ve hepinizi bize katılmaya davet ediyoruz.

Aile, arkadaşları ve dayanışmacılar 12 yıldır olayın aydınlatılması ve kesinlik kazanması için mücadele ediyor: “Cevaplanmamış pek çok soru. Birçok soru işareti var. Böyle bir cinayeti hak etmedik. Kimse bunu hak etmiyor. Sorumlu makamlardan oğlumun katilini istiyorum” diyor. Burak’ın annesi Melek Bektaş.

Geçtiğimiz günlerde Berlin LKA’da aşırı sağcı suçlarla ilgili 387 dosyanın işleme konulmadığı ortaya çıktı. Şu anda iç soruşturma altında olan baş komiser aynı zamanda Burak Bektaş davasında esas cinayet soruşturmacısıydı. Melek Bektaş soruyor: “Bu komiser, devletin bir temsilcisi olarak hangi vicdanla gözlerimin içine bakıp, “Bayan Bektaş, ben sizi çok iyi anlıyorum. Biz her taşın altına bakıyoruz” diyebilyor.

Burak’ın katledilmesi ve Neukölln’deki bir dizi aşırı sağcı suçla ilgili soruşturmaya ilişkin cevaplanmamış birçok soru, 2022’den bu yana bir Meclis Araştırma Komisyonunun konusudur. Bu Araştırma Komisyonu için uzun süredir çağrıda bulunuyoruz. Ancak şu ana kadar elde edilen sonuçlar hiç de tatmin edici değil: Yetkili makamlardan dikkat çekici sayıda tanık, önemli soruları yanıtlamaktan sistematik olarak kaçınıyor. Örneğin, ilgili olguları “hatırlayamıyorlar” ya da ifade vermeye yetkili değiller. AfD’nin heyet üyeliği bir dayatma ve mağdurlar için bir dayatmadır.

Burak cinayeti dosyası Nisan ayı ortasından itibaren Meclis Araştırma Komisyonu tarafından ele alınacaktır. Araştırma Komisyonunu eleştirel bir gözle izleyecek ve takip edeceğiz. Lütfen Berlin Meclis Araştırma Komisyon toplantılarına katılın. Öncesinde mitinglerimize gelin ve eleştirel bir kamusal alan yaratmak için bize destek olun. Burak’ın katili adalet önüne çıkarılancıya kadar ve soruşturmanın neden bu kadar uzun sürdüğü açıklığa kavuşturuluncaya kadar! rahat vermeyaceğimizi açıkça ortaya koyuyoruz! Birlikte kamusal baskılara devam edeceyiz açıklıyoruz!

Susmak yok. Mücadele var! Burak’ın anısına.

English Call: 12 years without Burak – 12 years without enlightenment – Saturday, 06.04.2024

Saturday, 06.04.2024 | 15:00 pm | Memorial site Burak Bektaş | Rudower Straße/Möwenweg | 12351 Berlin

„Those who want to commemorate should educate“.

Burak Bektaş was shot dead in front of the Britz hospital in Berlin-Neukölln on the night of 4 to 5 April 2012.

The crime has now been unsolved for 12 years.

After 12 years, we are still asking: Was the motive racism?

Together with Burak’s family and friends, we want to commemorate Burak on 6 April at 3 pm on the anniversary of his death and invite you all to join us.

The family, friends and supporters have been fighting for 12 years for clarification and certainty: „There are many question marks. Many unanswered questions. We didn’t deserve a murder like this. Nobody deserves this. I want my son’s murderer from the responsible authorities,“ says Melek Bektaş, Burak’s mother.

It recently became public that 387 cases of right-wing extremist offences were not processed at the LKA Berlin. The head of the police department, who is now under internal investigation, was also the lead homicide investigator in the Burak Bektaş case.

Melek Bektaş asks: „With what conscience could this commissioner, as a representative of the state, look me in the eye and say, „Mrs Bektaş, I understand you very well. We are looking under every stone?“

The many unanswered questions about the investigation into Burak’s murder and a series of right-wing extremist offences in Neukölln have been the subject of a parliamentary committee of enquiry since 2022. We have long called for this committee of enquiry.

However, the results so far have been anything but satisfactory:

A striking number of witnesses from authorities systematically avoid answering important questions. For example, they „cannot remember“ relevant facts or have not been authorised to testify.

The presence of the AfD on the panel is an imposition and a security problem for those affected.

Burak’s murder will be dealt with by the Parliamentary Committee of Inquiry from mid-April.

We will critically observe and support the committee of enquiry.

Susmak yok. Mücadele var! In memory of Burak.

Aufruf zur Kundgebung am 6.4.2024 – 12 Jahre ohne Burak – 12 Jahre ohne Aufklärung

Gedenk-Kundgebung | Samstag, 6.4.2024 15:00 Uhr | Gedenkort Burak Bektaş | Rudower Straße / Möwenweg | Berlin-Neukölln (Süd)

„Wer Gedenken will, soll aufklären“.

Burak Bektaş wurde in der Nacht vom 4. auf den 5. April 2012 in Berlin-Neukölln vor dem Krankenhaus Britz erschossen. Die Tat wurde seit nunmehr 12 Jahren nicht aufgeklärt. Wir fragen nach 12 Jahren noch immer: War das Motiv Rassismus? Zusammen mit Buraks Familie und Freund*innen wollen wir Burak am 6.4. um 15 Uhr anlässlich seines Todestages gedenken und euch alle dazu einladen.

Die Familie, Freund*innen und Unterstützer*innen kämpfen seit 12 Jahren für Aufklärung und Gewissheit: „Es gibt viele Fragezeichen. Viele offene Fragen. So einen Mord haben wir nicht verdient. Niemand hat das verdient. Ich will von den verantwortlichen Behörden den Mörder meines Sohnes.”, so Melek Bektaş, Buraks Mutter.

Zuletzt wurde öffentlich, dass im LKA Berlin 387 Fälle rechtsextremer Straftaten nicht bearbeitet wurden. Der Kommissariatsleiter, gegen den nun intern ermittelt wird, war auch leitender Mordermittler im Fall Burak Bektaş. Hierzu fragt Melek Bektaş: „Mit welchem Gewissen konnte dieser Kommissar, als ein Vertreter des Staates, mir in die Augen schauen und sagen, „Frau Bektaş, ich verstehe Sie sehr gut. Wir suchen unter jedem Stein?“

Den vielen offenen Fragen zu den Ermittlungen im Mord an Burak und einer Serie an rechtsextremen Straftaten in Neukölln soll seit 2022 in einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss nachgegangen werden. Diesen Untersuchungsausschuss haben wir lange gefordert. Die bisherigen Ergebnisse sind allerdings alles andere als zufriedenstellend: Auffallend viele Zeug*innen aus Behörden vermeiden es systematisch, wichtige Fragen zu beantworten. Sie können sich beispielsweise an relevante Sachverhalte „nicht erinnern” oder es liegen keine Aussagegenehmigungen vor. Die Präsenz der AfD in dem Gremium ist eine Zumutung und ein Sicherheitsproblem für die Betroffenen.

Der Mord an Burak wird ab Mitte April im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss behandelt. Wir werden den Untersuchungsausschuss kritisch beobachten und begleiten. Bitte kommt zu den Ausschusssitzungen im Berliner Abgeordnetenhaus. Kommt zu unseren Kundgebungen davor und stellt mit uns eine kritische Öffentlichkeit her. Gemeinsam machen wir Druck und machen klar, dass es keine Ruhe geben wird, bis der Mörder von Burak zur Verantwortung gezogen wurde – und bis aufgeklärt wurde, wieso die Aufklärung so lange auf sich warten lässt.

Susmak yok. Mücadele var! In Erinnerung an Burak.

PM des Solidaritäts-Netzwerks von Angehörigen, Betroffenen und Überlebenden rechter, rassistischer, antisemitischer Morde und Gewalt aus ganz Deutschland

„Wer gedenken will, soll aufklären!“ (Melek Bektaş)

Berlin, 11.03.2024

„Unsere Politiker und Politikerinnen wollen nicht hinschauen und nicht hinhören“, sagte İsmet Tekin bei der ersten Pressekonferenz des Solidaritäts-Netzwerks von Angehörigen, Betroffenen und Überlebenden rechter, rassistischer, antisemitischer Morde und Gewalt aus ganz Deutschland. Die Pressekonferenz fand anlässlich des dritten von der Bundesregierung ausgerufenen nationalen Gedenktages für Opfer terroristischer Gewalt statt. Seit 2022 trifft sich das Netzwerk regelmäßig. Tekin verwies aber auf die zum Teil Jahrzehnte langen solidarischen Verbindungen von Angehörigen und Überlebenden: „Alles was ihr hier seht, ist Kraft, Wut, Mut und Hoffnung. Das ist nicht einfach zustande gekommen, das hat sich über Jahre angesammelt.“ İsmet Tekin ist Überlebender des antisemitischen, rassistischen und antifeministischen Anschlags von Halle und Wiedersdorf vom 9.Oktober 2019, Yom Kippur 5780.

Malek Ahmads Sohn Amed wurde unschuldig inhaftiert und ist bei einem bislang ungeklärten Brand am 29.September 2018 in der JVA Kleve umgekommen. Für Malek Ahmad ist diese erste gemeinsam ausgerichtete Pressekonferenz des Netzwerks nur „ein Anfang und nicht das Ende. Wir werden unsere Ziele erreichen, wenn nicht heute, dann morgen. Wir müssen nur Druck ausüben auf die deutsche Regierung.“ Diese Meinung teilten alle Angehörigen und Überlebenden. Denn auf der Pressekonferenz wurde insbesondere die Gedenkpraxis der Regierung zum Tag der Opfer von Terrorismus kritisiert. Ayşe A, die den Nagelbombenanschlag des NSU am 9. Juni 2004 auf die Kölner Keupstraße überlebte, erklärte: „Die meisten Opfer, die ich persönlich aus der Erinnerungs- und Vernetzungsarbeit kenne, sind nicht eingeladen worden, weil der deutsche Staat sie nicht als Opfer von rechter Gewalt anerkennt. Dies finde ich enttäuschend und respektlos.“

„Wenn ich nicht eingeladen werde“, so Aynur Satır,“bedeutet das für mich, dass Sie von mir als Betroffene nichts hören und nichts wissen wollen. Ich lasse mich aber nicht zum Schweigen bringen. Es reicht, dass immer noch rassistische Gewalt passiert. Anschläge, Polizeigewalt, junge Menschen, die ermordet werden. Wofür muss das immer wieder passieren? Wie lange sollen wir noch um die Anerkennung kämpfen?“ Da der rassistische Anschlag am 26. August 1984 in Duisburg als solcher nicht offiziell anerkannt wird, mache sie immer wieder die Erfahrung von staatlicher Seite, „dass meiner Perspektive keine Wichtigkeit gegeben wird.“ Aynur Satır verlor sieben Familienmitglieder. Ihr Vater verstarb kurz darauf, da er stark unter den Folgen des rassistischen Brandanschlags litt.

Mamadou Saliou Diallo, dessen Bruder Oury Jalloh am 7.Januar 2005 in Dessau in Polizeigewahrsam ermordet wurde, forderte, dass „heute ein Tag für alle Opfer von Gewalt in Deutschland sein [sollte]. Es geht nicht um eine Kategorisierung, Trennung oder Privilegierung der Opfer untereinander. Alle Opfer haben die gleichen Schmerzen, die gleichen Leiden und der Staat muss dies verstehen.“ Angehörige der Ermordeten von Polizeigewalt werden beim Gedenktag an Terroropfer von vornherein ausgeschlossen. Yasemin Kılıç kritisierte daher, dass ein Tag der „die verschiedenen Opfergruppen unter dem Schirmbegriff „Terror“ gleichsetzt, nicht spezifisch genug [ist]. Ein solcher Tag wird den individuellen Herausforderungen und Bedürfnissen der Opfer nicht gerecht.“ Yasemin Kılıç verlor ihren Sohn Selçuk am 22.Juli 2016 beim rassistischen Terroranschlag am Olympia-Einkaufszentrum in München. Sie betonte zudem, dass Gedenkveranstaltungen „konkretes Handeln“ besprechen sollten und kritisierte konkret die Begutachtungen im Rahmen des Opferentschädigungsgesetzes als „demütigend und entwürdigend“. Kılıç forderte bedingungslose Unterstützung.

Talya Feldman schließt sich dieser Kritik an: „Ein Gedenken, das keine dringende Veränderung verlangt, keine Verantwortung einfordert, nicht zum Handeln aufruft oder gar die systemischen Strukturen von Rassismus und Antisemitismus in dieser Gesellschaft anerkennt, ist kein Gedenken. Ein Gedenken, das die Kontinuitäten der Gewalt, die wir erleben und die uns umbringt, nicht beendet, ist kein Gedenken.“ Talya Feldman ist Künstlerin, Aktivistin und Überlebende des antisemitischen, rassistischen und antifeministischen Anschlags von Halle und Wiedersdorf am 9. Oktober 2019, Yom Kippur 5780.

Auch İbrahim Arslan kritisiert die Regierung im Umgang mit Betroffenen: „Die Bundesregierung muss einfach akzeptieren, dass sie den Dreiklang von Wissen, Können und Haltung nur im Zusammenhang mit Betroffenen erfassen können. Nur im Dialog mit dem Wissen der Betroffenen funktionieren Aufklärungen. Sie werden ohne das Wissen von Rassismus-Betroffenen keine rassistische Gewalt und ihre Dimension erfassen können.“ İbrahim Arslan kämpft als Überlebender des rassistischen Brandanschlags in Mölln am 23.November 1992 mit seiner Familie seit Jahrzehnten für die Zentrierung der Betroffenenperspektive. Er verlor seine Großmutter Bahide Arslan, seine Schwester Yeliz Arslan und seine Cousine Ayşe Yılmaz bei dem Brandanschlag.

Dass politisches Handeln seitens der Regierung dringend nötig ist, formuliert auch Melek Bektaş prägnant: „Wer gedenken will, soll aufklären.“ Am 5. April 2012 wurde ihr Sohn Burak Bektaş in Berlin erschossen. Die Hinweise verdichten sich auf ein rassistisches Tatmotiv, trotz unzureichender Ermittlungen und der Verschleppung von Aufklärung. Melek Bektaş fordert: „Ich will von den verantwortlichen Behörden den Mörder meines Sohnes. Das ist das Einzige, was ich zu sagen habe.“

Außerdem positionierte sich das Solidaritäts-Netzwerk gegen die zunehmende Spaltung durch den Rechtsruck, sowie das gegeneinander ausspielen von Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus. Naomi Henkel-Guembel, Verhaltenstherapeutin und Überlebende des Tatkomplexes Synagoge des antisemitischen, rassistischen und antifeministischen Anschlags in Halle und Wiedersdorf, erklärte hierzu: „Trotz der aktuellen Versuche, uns zu spalten und Allianzen zu brechen, ist es entscheidend, dass wir in dieser Zeit zusammenhalten. Wir weichen nicht zurück. Es ist wichtig, uns immer wieder daran zu erinnern, wie essenziell unser Zusammenhalt ist. Unsere Stärke liegt darin, nicht nachzugeben und füreinander einzustehen, um eine Gesellschaft zu formen, die rechten und menschenfeindlichen Ideologien keinen Raum gibt.“ Wie Naomi Henkel-Guembel betonten viele weitere Angehörige und Überlebende den Zusammenhalt in ihren Beiträgen. So auch auch Sibel İşini, die einen Brandanschlag auf ihre Wohnung am 21.Oktober 2021 in Solingen überlebte. Trotz eindeutiger Hinweise auf ein rassistisches Motiv bleibt die Tat unaufgeklärt und unbeachtet. Umso deutlicher bleiben Sibel İşinis Worte in Erinnerung: „Wir werden nicht schweigen und wir werden unsere Stimme immer erheben.“

Auf dem Podium bei der Pressekonferenz haben fünf Angehörige und Überlebende aus dem Solidaritäts-Netzwerk live gesprochen:

  • Malek Ahmad – ist Vater des jungen Kurden Amed Ahmad. Amed Ahmad wurde unschuldig inhaftiert und ist am 29.September 2018 durch einen bislang ungeklärten Brand in der JVA Kleve gestorben.Yasemin Kılıç – Ihr Sohn Selcuk Kılıç wurde am 22. Juli 2016 bei dem rechtsterroristischen Anschlag am Olympiaeinkaufszentrum in München ermordet.
  • Mamadou Saliou Diallo – ist der Bruder von Oury Jalloh. Oury Jalloh wurde am 7.Januar 2005 in einer Dessauer Zelle von Polizisten verprügelt und verbrannt.
  • Melek Bektaş – ist die Mutter von Burak Bektaş. Der Mord an Burak in Berlin wurde am 5. April 2012 begangen und ist bis heute nicht aufgeklärt.
  • İsmet Tekin – ist Überlebender des antisemitischen, rassistischen und antifeministischen Anschlags von Halle und Wiedersdorf vom 9. Oktober 2019, Yom Kippur 5780.

Von sechs weiteren Angehörigen, Betroffenen und Überlebenden wurden Beiträge verlesen oder per Audiobotschaften abgespielt:

  • Aynur Satır – ist Überlebende des rassistischen Brandanschlags vom 26. August 1984 in Duisburg.Naomi Henkel-Guembel – ist Überlebende des antisemitischen, rassistischen und antifeministischen Anschlags von Halle und Wiedersdorf vom 9.Oktober 2019, Yom Kippur 5780.
  • Sibel İşini – ist Überlebende des Brandanschlags vom 21.10.2021 in Solingen.
  • İbrahim Arslan – ist Überlebender der rassistischen Brandanschläge von Mölln am 23. November 1992.
  • Ayşe A. – ist Überlebende des Nagelbombenanschlags in der Kölner Keupstraße am 9. Juni 2004.
  • Talya Feldman – ist Überlebende des antisemitischen, rassistischen und antifeministischen Anschlags von Halle und Wiedersdorf vom 9. Oktober 2019, Yom Kippur 5780.

11. März 2024 – Statement von Melek Bektaş bei der ersten Pressekonferenz des Solidaritäts-Netzwerks

von Angehörigen, Betroffenen und Überlebenden rechter, rassistischer, antisemitischer Morde und Gewalt aus ganz Deutschland

11. Mart 2024 Melek Bektaş ‘ın açıklaması:

Ben Burak ‘ın annesiyim. Resmi mağdur törenine davet edilmedim.
Beni buraya davet eden, kendimi anlatma fırsatı veren inisyatiflere, çok teşekkür ederim.
Neredeyse 12 yıl olacak Burak ‘ımızı bizden kopardılar.
Burak’ın davasından sorumlu olan komiser yıllardır nasıl bu konumda oturdu anlaşılır gibi değil.

Son olarak 387 ırkçılıkla ilgili dosyaları sümenaltı ettiğinden suçlanan şahıs Burak’ın dosyalarını da sümenaltı ettiğini düşünüyorum.
Bu komisere oğlumun katilini istiyorum dediğimde hangi vicdan ile gözümün içine bakarak “Bayan Bektaş sizi çok iyi anlıyorum. Biz her taşın altına bakıyoruz”, diyebildi bir devlet yetkilisi olarak.

Soru işaretleri çok. Açıklanmayan sorular çok.
Biz böyle bir katliamı hak etmedik.Kimse bunu hak etmedi. Ben yetkili makamlardan oğlumun katilini istiyorum. Tek sözüm bu.

11. März 2024 Statement von Melek Bektaş

Ich bin die Mutter von Burak. Zur offiziellen Gedenkfeier bin ich nicht eingeladen worden.
Ich möchte mich bei den Initiativen bedanken, die mich hierher eingeladen und mir die Möglichkeit gegeben haben, mich zu äußern.
Es sind fast 12 Jahre her, dass man unseren Burak von uns gerissen hat.
Es ist nicht nachvollziehbar, wie der für die Akten von Burak zuständige Kommissar über Jahre in dieser Position gehalten wurde.

Die aktuell beschuldigte Person, 387 Akten mit rechten Straftaten unter den Teppich gekehrt zu haben, denke ich, hat auch die Akten von Burak unter den Teppich gekehrt. Mit welchem Gewissen konnte dieser Kommissar, als ein Vertreter des Staates, mir in die Augen schauen und sagen, “Frau Bektaş, ich verstehe Sie sehr gut. Wir suchen unter jedem Stein”.

Es gibt viele Fragezeichen. Viele offene Fragen.
So einen Mord haben wir nicht verdient. Niemand hat das verdient.
Ich will von den verantwortlichen Behörden den Mörder meines Sohnes. Das ist das Einzige, was ich zu sagen habe.

15. März – 15:30 Uhr Kundgebung: Neukölln-Komplex aufklären!

Freitag | 15. März 2024 | 15:30 Uhr | Abgeordnetenhaus Berlin | Niederkirchnerstr. 5 | 10117 Berlin

Was erwarten wir vom Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zum Neukölln-Komplex? Aufklärung und Konsequenzen für Täter*innen und Unterstützer*innen!

Betroffene des Neukölln-Komplexes, einer jahrlangen Neonaziterrorserie in Neukölln, die Berliner VVN-BdA, die Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş und weitere solidarische Initiativen organisieren regelmäßig am Tag der Sitzungen des Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zum Neukölln-Komplex Kundgebungen vor dem Berliner Abgeordnetenhaus. Mit diesen Kundgebungen möchten wir die Abgeordneten im PUA-Neukölln II ermuntern, etwas weniger gemächlich zu ermitteln und den Ermittlungsbehörden und den Täter*innen etwas energischer auf die Pelle zu rücken – nicht mehr und nicht weniger.

Am 15. März ist Dr. Barbara Slowik, Polizeipräsidentin von Berlin, als Zeugin vor dem Ausschuss geladen. Erst vor Kurzem gab es wieder mal einen Skandal in ihrer Behörde. Ein Staatsschützer ließ 387 Ermittlungen gegen Rechts liegen. Noch dazu handelt es sich bei dem verantwortlichen Beamten um den früheren leitenden Kommissar im immer noch unaufgeklärten Mord-Fall Burak Bektaş. Im Innenausschuss sagte Slowik am 27. November 2023 dazu, dass der Grund für die fast 400 nicht erfolgten Ermittlungen nicht politisch motiviert sei. Verharmlosungen dieser Art kennen wir seit Jahren. Auch den Zusammenhang zum Mordfall Burak Bektas spielte sie anfangs herunter. Der 15. März ist überdies der Internationale Tag gegen Polizeigewalt. Wir würden doch gerne wissen warum das Diziplinarverfahren gen den Polizisten Stephan Kollman,, der jahrelang für die EG Rex.in Neukölln arbeitete, und 2022 rechtskräftig für einen rassistischen Angriff auf den Geflüchteten Jamil Amadi wegen schwerer Körperverletzung verurteilt wurde, immer noch nicht abgeschlossen ist.

Wir hören immer wieder, es gäbe keine rechten Strukturen in den Ermittlungsbehörden, alles nur Einzelfälle. Unsere gravierenden Zweifel an der Bearbeitung von Straftaten rechter Täter (auch in den Ermittlungsbehörden) werden aber immer wieder bestätigt. Die Befragungen der Mitarbeiter*innen der Ermittlungsbehörden helfen bisher wenig bei der Aufklärung vergangener Skandale. Was muss noch passieren, damit die rechten Strukturen innerhalb der Ermittlungsbehörden aufgedeckt werden?

„Nach unserer Überzeugung braucht es die demokratische Kontrolle dringender denn je. Wir wollen nicht zulassen, dass das Handeln der Ermittlungsbehörden im Dunkeln bleibt. Es braucht aber auch eine Polizeipräsidentin, die das Thema nicht permanent herunterspielt. Deshalb fordern wir den Rücktritt von Frau Dr. Slowik.” BASTA – wir haben genug.

Dafür ist es auch wichtig die Ausschusssitzungen zu besuchen und Öffentlichkeit herzustellen. Kommt zum Untersuchungsausschuss und zur Kundgebung am 15. März.

Untersuchungsausschuss “Neukölln II” → 09:00 – 16:00 Uhr Raum 376

Kundgebung → ab 15:30 Uhr vor dem Abgeordnetenhaus, Niederkirchnerstr. 5, 10117 Berlin

„Wir sind immer da, um dem Untersuchungsausschuss auf die Finger zu schauen!
Keine Nazis und Rassisten in die Parlamente und Untersuchungsausschüsse!
Die AfD gehört verboten!

Besucht den Ausschuss und unsere Kundgebung im Anschluss!

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