2021-04-04 Gruẞworte nach Dortmund, Lukes Geburtstag und Aufruf etc. zu unserer Demo am 5.4.2021

Grußbotschaft an Familie Kubaşık und an das Bündnis Tag der Solidarität – Kein Schlussstrich Dortmund

zum 15. Jahrestag der Ermordung von Mehmet Kubaşık

Grußbotschaft anhören: Audio

Heute vor 15 Jahren wurde Mehmet Kubaşık ermordet. Der Mord brachte ein unermessliches Leid über die Familie Kubaşık. Und es gibt keine ausreichend beschreibende Bezeichnung für die Erfahrungen, die der Familie im Anschluss an den Mord durch die Ermittlungsbehörden zugemutet wurden. Ihre Bereitschaft und Offenheit bei der Aufklärung des Mordes an Mehmet Kubaşık mitzuwirken stieß auf massive rassistische Vorurteile und einem tief verankerten institutionellen Rassismus.

Die Ermittlung und Strafverfolgung folgte einer rassistischen Kontinuität. Schon seit Anfang der 90er Jahre wurde eine Tradition in Deutschland
deutlich, nämlich die der Vernachlässigung der Ermittlung rechter Täter bei Straftaten, das öffentliche Ausschließen rassistischer Motive und der aufwendig betriebenen Suche nach den Täter*innen bei den Opfern und ihrem Umfeld.

So geschah es auch bei der Mordserie durch den NSU. Über fast 6 Jahre konnte der NSU ungehindert Morde begehen. Und erst knapp 6 Jahre danach konnten die Morde der rechtsextremen Terrororganisation NSU – nach deren Selbstenttarnung – zugerechnet werden. Und noch einmal 6 Jahre später, am Ende des NSU-Prozesses kann weder gesagt werden, dass der NSU-Komplex mit seinen beteiligten rechten Strukturen aufgelöst noch die Verantwortung von Staat und Gesellschaft aufgeklärt wäre.

Das Bemühen der Prozessbeteiligten, im NSU Prozess weitere Hintergründe der Taten und auch des staatlichen Versagens aufzuklären, wertete Bundesanwalt Diemer als „Fliegengesurre“. Dass der gleiche Mensch als Experte in der Kommission des Berliner Senates zur Aufklärung der rechten Terrorserie in Berlin- Neukölln aufgestellt wurde, spricht für sich. Es hat sich nichts geändert!

In Berlin-Neukölln gibt es seit 11 Jahren eine Reihe ungeklärter rassistischer, rechter und antisemitischer Angriffe, Brandstiftungen, Bedrohungen und auch Morde. Burak Bektaş wurde kurz nach der Selbstenttarnung des NSU, in der Nacht vom 4. auf den 5. April 2012, ermordet. Der Täter ist bis heute, 9 Jahre nach der Tat, nicht gefasst. Der Tathergang ähnelt denen der Taten des NSU. Die Frage, ob Rassismus das Motiv war, ist konsequent. Ein weiterer Mord in Neukölln konnte dem Nazi Rolf Zielezinski zugeordnet werden. Er hat 2015 Luke Holland erschossen. Der Name Zielezinski tauchte auch schon bei den Ermittlungen des Mordes an Burak auf. Die Polizei sieht keinen Zusammenhang zwischen den beiden Morden.

Nazis terrorisieren Menschen, die nicht in ihr Weltbild passen. Der Neukölln-Komplex reiht sich in die Kontinuität rechten, rassistischen und antisemitischen Terrors wie auch die Anschläge von Kassel im Juni 2019, von Halle im Oktober 2019 und von Hanau im Februar 2020 ein.

Was bleibt zu sagen? Es gab nie eine Mauer des Schweigens. Die Mauer heißt Rassismus und Antisemitismus und existiert in den Köpfen von Rassisten und Nazis.

Wir wollen heute gemeinsam mit euch Mehmet Kubaşık gedenken. Und wir trauern mit Familie Kubaşık, senden ihnen unser tiefstes Mitgefühl. Und wir wollen Seite an Seite mit euch stehen im Kampf um eine umfassende Aufklärung des NSU-Komplexes und deren Auflösung. Wir unterstützen eure Forderungen, sich gegen Verharmlosung und Vertuschung rechter Verbrechen und des Rassismus in unserer Gesellschaft zu verhalten. Und für die Forderung für ein Gedenken nur mit der Perspektive der Betroffenen!

April 2021, Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş

4. April 2021 Luke Holland wäre heute 37 Jahre alt geworden


In Gedenken an Luke Holland, der am 4. April 1984 geboren wurde und in Berlin-Neukölln in der Ringbahnstraße am 20.09.2015 vom Neonazi Rolf Zielezinski ermordet wurde. Heute wäre er 37 Jahre alt geworden, wenn die Polizei nach dem Mord an Burak Bektaş ermittelt hätte.

Unsere Gedanken sind bei Phil Holland, Lukes Vater, der in Manchaster lebt und Rita Holland, die am 21. Oktober 2019 starb, da sie den Tod ihres einzigen Kindes, ermordet von einem deutschen Nazi, nicht mehr ertragen konnte.

Fotos in größerer Auflösung

5. April 2021 – 9. Todestag von Burak Bektaş

MOBICLIP: 9. Todestag von Burak Bektaş

Youtube: Deutsch / Türkçe

Flyer zur Gedenkdemo an Buraks 9. Todestag am 5. April 2021

 
 
 
 
 
 
 
 
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Demoaufruf: Türkçe / Deutsch

Plakat: 1024 x 1446 Pixel / 1661 x 2346 Pixel / PDF

5 Nisan 2021 : Anma gösteri: Burak Bektaş 9 yıl önce öldürüldü. Aydınlatma talep ediyoruz!

5 Nisan 2021, Pazartesi 14:00 U Johannisthaler Chaussee
Rudowerstr./Möwenweg`deki anıt alanında kapanış mitingi

Burak Bektaş 9 yıl önce öldürüldü. Aydınlatma talep ediyoruz!

Burak 9 yıl önce öldürüldü. Burak bu mahallede yaşadı. Cinayeti bugün halen aydınlatılmadı. Ailesi halen bunun acısını çekiyor. Dayanışmanızı gösterin ve Burak`ın ailesini yalnız bırakmayın. Anma gösterine, anma törenine gelin. Neo-Naziler yıllardır Neukölln’de saldırılar düzenliyor. Polis bu saldırıları halen aydınlatmadı. Buna izin veremeyiz. Burak`ın anıtına da iki saldırı düzenlendi. Sevgili komşular, bizi destekleyin. Anıtı ziyaret edin. Anıtı başka saldırılardan koruyun.

Burak Bektaş cinayeti
5 Nisan 2012’de kimliği belirsiz yaşlı bir beyaz adam, Neukölln hastanesinin yakınında sohbet eden bir grup gence ateş etti. 22 yaşındaki Burak Bektaş orada öldürüldü, arkadaşları Jamal A. ve Alex A. ağır yaralandı. Fail, olay yerinden sessizce uzaklaştı ve ýakındakı yerleşim alanında kayboldu. Cinayet bir infazı andırıyordu. Gençlerle fail arasında hiç bir söz alışverişi olmadı. Aralarında herhangi bir ilişki yoktu. Kişisel bir sebep değildi mesele. NSU’nun ırkçı cinayet serisi Burak’ın öldürülmesinden birkaç ay önce ortaya çıkmıştı. Bu cinayet, bir NSU taklit cinayeti miydi? Motif ırkçılık mıydı?
Burak`ın cinayeti halen aydınlatılmadı. Neden? Şimdiye kadarki soruşturma çalışmalarının ciddiyeti hakkında sağlam temellere dayanan şüphelerimiz var.

Luke Holland cinayeti
Luke Holland, 20 Eylül 2015’te Neukölln’de vurularak öldürüldü. Luke’un katili Rolf Zielezinski bir Nazi. Burak`ın cinayeti için önceden de Rolf Zielezinski`ye yönlendirme yapan tanıklar vardı. Luke’un ailesi Rita ve Phil Holland: Burak Bektaş cinayeti, özellikle de Rolf Zielezinski’nin bağlantısı daha yoğun bir şekilde araştırılsaydı, Luke bugün hala hayatta olabilirdi. Luke’un annesi Rita Holland, oğlunun ölümünü yenemedi ve 21 Ekim 2019’da intihar etti. Zielezinski, onun ölümünden de sorumludur.

Neukölln’deki Sağcı Cinayetler
Neukölln yıllardır bir dizi sağcı, ırkçı ve antisemit şiddet eylemlerine sahne oldu: kundaklama saldırıları, Nazi duvar yazıları, tehditler, çalınan tökezleme blokları ve “düşman listeleri”nin yayınlanması. Daha birkaç ay önce Burak`ın anıtına yine boya ile saldırıldı. Tüm bu eylemler açıklığa kavuşturulmadı. Șiddettten etkilenenler korunmuyor ve ciddiye alınmıyor.

Aydınlatma talep ediyoruz
Geçtiğimiz birkaç ay içinde, bir polis memurununun bir dizi saldırıda bulunan şüpheliler ile temasta olduğu bildirildi. Önyargı şüphesiyle iki savcının nakledilmesi gerekti. Neukölln’deki Rex özel soruşturma grubundan bir polis memuru, bir mülteciye yönelik şiddetli ırkçı saldırıya katıldı. Tüm bu karmaşıklıklar sebebiyle, gerçeklerin açıklığa kavuşmamasına şaşırmadık.
Soruşturma çalışmalarını gözden geçirmek için iki “özel araştırmacı” atandı. Ara rapor, bu çalışmaların da aşırı sağcı saldırı serisini temizlemek veya bitirmek için hiçbir şey yapmayacağını gösteriyor. Soruşturma makamlarındaki mevcut sorun, raporda inkar ediliyor. Șiddettten etkilenenler için bu şekilde durumla başa çıkmak dayanılmaz bir hal alıyor. Bu nedenle bağımsız bir araştırma komitesi çağrısına devam ediyoruz. Cezasızlığa son verilmesini talep ediyoruz. Bu sağcı terörün sona ermesini istiyoruz.
Siyasete ve yetkililere baskı yapmamız gerekiyor: Sağcı, ırkçı ve antisemit şiddet eylemleri açıklığa kavuşturulmalı ve önlenmelidir!

Gedenkdemo und Kundgebung am 9. Todestag von Burak Bektaş am 5. April 2021

Montag, 5. April 2021 – 14 Uhr – U Johannisthaler Chaussee – Neukölln (Süd) – Berlin

Abschlusskundgebung Gedenkort Rudowerstr./Möwenweg

Vor 9 Jahren wurde Burak Bektaş ermordet. Wir fordern Aufklärung!

Burak ist vor 9 Jahren ermordet worden. Der Mord wurde bis heute nicht aufgeklärt. Seine Familie leidet immer noch darunter. Zeigt euch solidarisch und lasst sie damit nicht alleine. Kommt auf die Demo, kommt zum Gedenkort. Seit Jahren verüben Neonazis Anschläge in Neukölln. Die Polizei hat diese bisher nicht aufgeklärt. Das dürfen wir nicht einfach passieren lassen. Auch auf den Gedenkort für Burak wurden zwei Anschläge verübt. Besucht den Gedenkort. Schützt ihn vor weiteren Anschlägen.

Der Mord an Burak Bektaş

Am 5. April 2012 schoss ein unbekannter weißer älterer Mann auf eine Gruppe Jugendlicher, die sich in der Nähe das Krankenhauses Neukölln unterhielten. Der 22 jährige Burak Bektaş wurde dabei getötet, seine Freunde Jamal A. und Alex A. lebensgefährlich verletzt. Der Täter entfernte sich ruhig vom Tatort und verschwand im angrenzenden
Wohngebiet. Die Tat erinnert an eine Hinrichtung. Es gab zwischen den Jugendlichen und dem Täter keinen Wortwechsel. Sie standen in keiner Beziehung zueinander. Ein persönliches Motiv kann ausgeschlossen werden.

Die rassistische Mordserie des NSU wurde wenige Monate vor dem Mord an Burak bekannt. Handelt es sich um eine Nachahmungstat? War Rassismus das Motiv? Die Tat wurde bis heute nicht aufgeklärt. Warum? Wir haben begründete Zweifel an der Ernsthaftigkeit der bisherigen Ermittlungsarbeit.


Der Mord an Luke Holland

Am 20. 9. 2015 wurde Luke Holland in Neukölln erschossen. Lukes Mörder, Rolf Zielezinski, ist ein Nazi. Bereits in Zusammenhang mit dem Mord an Burak gab es Hinweise von Zeug:innen auf Rolf Zielezinski. Die Eltern von Luke, Rita und Phil Holland, sagten: Wäre im Mordfall Burak Bektaş
intensiver ermittelt worden, vor allem auch die Spur zu Rolf Zielezinski, könnte Luke heute noch am Leben sein. Die Mutter von Luke, Rita Holland, konnte den Tod ihres Sohnes nicht verwinden und nahm sich am 21. Oktober 2019 das Leben. Zielezinski ist auch für ihren Tod verantwortlich.

Rechte Taten in Neukölln

Neukölln ist seit Jahren Schauplatz einer Serie rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalttaten: Brandanschläge, Nazi-Schmierereien, Bedrohungen, gestohlene Stolpersteine, Veröffentlichung von
„Feindeslisten“. Erst vor wenigen Monaten wurde wieder ein Farbanschlag auf den Gedenkort für Burak verübt. All diese Taten werden nicht aufgeklärt. Betroffene werden nicht geschützt und nicht ernst genommen.

Wir fordern Aufklärung

In den letzten Monaten wurde von Kontakten eines Polizeibeamten zu den Verdächtigen der Anschlagsserie berichtet. Zwei Staatsanwälte mussten wegen des Verdachts auf Befangenheit versetzt werden. Ein Polizist der Sonderermittlungsgruppe Rex in Neukölln beteiligte sich an einem gewalttätigen rassistischen Angriff auf einen Geflüchteten. Bei all diesen Verstrickungen wundert es uns nicht, dass die Taten nicht aufgeklärt werden. Zwei „Sonderermittler:innen“ wurden eingesetzt, um die Ermittlungsarbeit zu überprüfen. Ihr Zwischenbericht zeigt, dass ihre Arbeit nichts zur Aufklärung und Beendigung der extrem rechten Anschlagsserie beitragen wird. Das vorhandene Problem in den Ermittlungsbehörden wird darin geleugnet. Für die Betroffenen ist das ein unerträglicher Umgang mit der Situation. Wir fordern deswegen weiter einen unabhängigen Untersuchungsausschuss. Wir fordern ein Ende der Straflosigkeit. Wir wollen, dass dieser rechte Terror aufhört.

Es ist notwendig, dass wir Druck auf Politik und Behörden ausüben:
Rechte, rassistische und antisemitische Gewalttaten müssen aufgeklärt und verhindert werden!

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Es gelten die Infektionsschutzmaßnahmen. Wir halten Abstand und tragen eine Mund-Nasen-Bedeckung.